Gartenhaus – Das Making-Of

gartenhaus-making-of-27Dieses etwas umfangreichere Projekt begann bereits vor über 2 Jahren und ist noch nicht abgeschlossen. Ein Bekannter von mir ist im Bau-Handwerk berufstätig. Da er weiß wie „bekloppt“ ich bin, rief er mich seinerzeit an und sagte ich solle mir auf seiner jetzigen Baustelle in Vorsfelde mal etwas anschauen. Dieses „etwas“ war eine herrliche alte Backsteinmauer, die zwei Grundstücke voneinander trennte. Ich sprach bei einer Flasche Bier mit dem Bauherren, der zu mir sagte: „Das alte Haus und die Mauer… das wird alles abgerissen, du hast ab heute 2 Monate, danach wandert alles in den Container. Nimm‘ alles mit, ich bin froh wenn das alles weg ist“. Das lies ich mir nicht zweimal sagen. Da die Jahreszeit schon im tiefen Herbst war konnte ich in der Woche nichts machen. Daher verbrachte ich von da an jedes Wochenende von Samstag früh bis Sonntag abend mit Zwickstange und Hammer und baute die Mauer Stein für Stein ab und reinigte diese von Mörtelresten. Überschlägig kamen rund 3600 Steine zusammen. Diese stapelte ich auf Paletten und fixierte sie mit Frischhaltefolie. Der Bauherr hatte einen Radlader und ich organisierte einen Kleinlaster mit dem ich die Paletten nach Hause fuhr. Dort mussten die Paletten – Stein für Stein- wieder abgeladen und per Schubkarre ins Grundstück gefahren werden. Was ich mit den Steinen machen wollte war mir damals noch nicht klar, erstmal „haben“.
Im Frühjahr 2012 reifte der Gedanke daraus ein Gartenhaus zu bauen. Dieser Plan entstand während eines Gesprächs über den Nachbarzaun mit einem anderen Handwerker, der mich fragte was ich denn mit den Steinen vorhätte. Ich sagte: „Meine Frau hätte ja gern ein kleines Häuschen, aber dafür reichen die Steine nicht wenn ich den Bruch mitrechne, der sich wahrscheinlich ergeben wird“. Er sagte: „Wieso, mach‘ doch innen Kalksandsteinwände und außen den Backstein. Dann reicht es allemal und stabiler ist es auch“.
Das war ein Volltreffer, so sollte es sein, meine Frau war von dem Gedanken auch begeistert. Also wurde begonnen mit Zeichnen, Messen, Diskutieren. Anschließend wurde der passende Platz gefunden, eine Randbebauung. Wir klärten bei den Behörden evtl. Auflagen und fragten die angrenzenden Nachbarn um ihre Zustimmung, grünes Licht auf allen Ebenen.
Dann ging es los die Fläche von Grünzeug zu befreien und das Fundament auf 80cm Frosttiefe auszuheben. Der Einsatz von Baumaschinen ist bei unserer Hanglage nicht möglich, also alles richtig schön mit Hacke und Spaten buddeln. Wer das schon mal gemacht hat, der weiß was für ein „Spaß“ das ist. Aber es lohnte sich, am einem Samstag Morgen wurden ein paar kräftige Burschen zur Unterstützung eingeladen und das Fundament wurde betoniert. – Betonmischer war die einzige Maschine, alles andere „Handarbeit“.
Ich habe anschließend mal eine überschlägige Rechnung aufgestellt, für den Aushub, das Heranfahren des Materials, das Befüllen des Betonmischers und das Weiterreichen der Betoneimer habe ich rund 50 Tonnen Gewicht, hauptsächlich mit dem linken Arm gehoben (bin Linkshänder)…. und das war erst das Fundament.

Anschließend folgte das manuelle herankarren von 6 Paletten Kalksandsteinen (von der 1,5 Paletten zu viel berechnet waren und daher nochmals angefasst werden mussten) und das mehrfache Umschichten der Backsteine. 1 Kalksandstein bringt 5kg auf die Waage, ein Backstein 3,5kg. Diese Nennung der Gewichte soll kein Jammern oder „fishing for compliments“ darstellen, es soll lediglich dokumentieren, welche Gewichte allein für eine solche Hütte zusammenkommen.

Hier die Fortsetzung des Projekt-Tagebuchs als Bilderstrecke bis zum jetzigen Stand, den der eisige Winter bis auf Weiteres in seinen kalten Krallen festhält.

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